Was bedeutet es Therapeut*in zu sein?
Mit Dr. phil. Albrecht K. Kaiser, MSc

In unserem therapeutischen Handeln benutzen wir eingeübte Regelwerke unseres medizinischen Wissens und unserer je eignen Praxis um in ein individuelles therapeutisches Verhältnis zum Patienten zu treten. Ziel ist es ja dabei die Gesundheit im anderen zu fördern. Dies gilt für alle Gesundheitsberufe gleichermaßen.
Wie erlebt sich jedoch der Therapeut*in – so frage ich in meinem Vortrag – in seinem individuellen Tun selbst, wenn er/sie in einen therapeutischen Kontakt und Dialog mit dem Patienten, mit dem Anderen tritt? Ich bespreche das mit Euch aus einer medizin-philosophischen Perspektive heraus. Denn die Frage nach einem möglichen therapeutischen Sein unserer Berufe ist auch Grundlage der je eigenen Identität.
Vergewissern wir uns dann im Workshop im diskursiven Gespräch und mittels Wahrnehmungsübungen unserer eigenen Körperleib-Perspektive, da wir mehr als nur unseren Körper in den therapeutischen Prozess einbringen – oder doch nicht? Aus dieser körperleiblichen Perspektive heraus erleben wir uns (auch) als therapeutische Akteure im Prozess, der die körperleibliche Selbst-Präsenz als Teil einer gelingenden Therapie im dialogischen Miteinander einsetzt. Sei dieser Dialog in sprachlicher oder in stummer Kommunikation gestaltet.
Kurzum: Es geht mir darum mit Euch in ein Gespräch zu treten, das Euch aus einer philosophischen Perspektive heraus zu Eurer Wahrnehmung, zu Eurem Denken und Eurer Handlungspraxis befragt.